Lazise

 

 

 

Liegt ja auf der Tour nach Hause. Und so fühlen wir uns hier auch! Der Mann beim Check in begrüßt uns mit: „Welcome back“! Mein Gott, waren wir wirklich schon so oft da? Wir suchen nicht lange und nehmen den Platz von „unserer Titelseite“. Hinter uns steht ein Paar aus Stuttgart mit einem Wohnwagen. Wir kommen schnell ins Gespräch und freuen uns über die netten Nachbarn.

In den Berichten der Vorjahre haben wir schon einiges über diese Gegend berichtet. Was gibt es Neues? Im Grunde nichts – und das ist auch gut so. Wir vermissen nichts, alles ist an seinem Platz, alles ist schön anzuschauen. Wenn es in der Toskana 4 Sterne zu vergeben gab, sind das hier 8! Auch die ganze Umgebung stimmt einfach.

Wir haben 3 Tage ein Sonnenloch. (Die Woche vorher hat es, wie wir erfahren, meist geregnet). Der Pool ist geheizt und man kann in der Sonne grillen ohne zu essen. Die Stuttgarter nehmen uns am letzten Abend mit in ein Restaurant. Die Beiden sind gerade sechzig, haben sich eine neuen Wohnwagen gekauft und fangen mit dem campen erst jetzt an. Falsch! Nicht erst! Genau jetzt! Es ist nie zu spät, mal was zu probieren! Finden wir toll! Wir tauschen uns aus und kommen wieder auf den Punkt, dass dieses Hobby zwar seinen Preis hat, aber den hat Freiheit nun mal.

 

Unser Lieblingscampingplatz "Spiaggia d'oro"
Hochwasser - man erkennt, dass auch in Italien das Wetter nicht besonders war

 

 

 

Die Heimreise

 

Wir fahren schon am Sonntag los, weil wir auf eine Zweistopp Strategie setzen. So 400 km pro Tag sollen genug sein. Und wo landen wir? In Ingolstadt. Außer, dass es die Stadt der 4 Ringe ist, wissen wir eigentlich nix, und sind erstaunt. Alles wirklich einladend:  Stadtmauer, Innenstadt, Fußgängerzone, Donau, Parkgelände und nächste Woche findet hier der „Hamburger Fischmarkt“ statt. (Na Servus!) Die Womos stehen beim Hallenbad am Sonntag (normal 5 €/ Tag) umsonst. In der Nähe ertönt Musik. Klingt wie Live. Wir gehen durch den Park über eine Brücke und sehen unten am Wasser einen Biergarten. Bei dem Wetter und nach einem, fast geexten, halben Liter Weinschorle, passt sogar die Musik der One Man Band.

 

Unser Stellplatz in Ingolstadt
Livemusik am Stellplatz - da wollen wir hin
Aber erst der Spaziergang durch Ingolstadt - Altes Rathaus
Bayerisches Armeemuseum
Abendspaziergang an der Donau ....
... und Ausklang des schönen Tages auf unserem netten Stellplatz
Blick auf den Münzenberg

 

 

Quedlingburg

 

Nachdem wir endlich mal wieder, bei einem deutschen Fernsehprogramm, gut geschlafen haben, frühstücken wir. Wir peilen den Harz an. Genau: Quedlinburg. Hier sind wir im Winter, ohne Womo, schon mal für ein verlängertes Wochenende gewesen. Die historische Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern hat wirklich was! Sie steht seit 1994 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Wir stehen am Schlossparkplatz für 6 € pro Tag. Man kann von hier bequem zu Fuß in die Stadt.  

Blick vom Stellplatz auf den Schlossberg
Oben bei der Stiftskirche
Blick vom Schlossberg
von allen Seiten gut erkennbar: mehr als 1000 Jahre alte Stiftskirche St. Servatii

 

Es ist bekanntlich wahr, dass Hamburg nicht die Hauptstadt von McDonalds ist. Quedlinburg scheint jedoch die Käsekuchen-Metropole zu sein. Einige Cafe`s haben sich auf zig verschiedene Variationen spezialisiert. Ganz okay, aber genauso viele Restaurants wären auch nicht schlecht. Insgesamt, ist Quedlinburg aber, auf jeden Fall, einen Zwischenstopp und eine Besichtigung wert.

Auf dem Stellplatz stehen wir zuerst fast allein, dann kommen doch noch ein paar Wohnmobilisten dazu. Ein Ehepaar ist aus Heide (klingt nach Heimat). Sie wollen jetzt in den Urlaub. 6 Wochen. Über Tschechien bis nach Kroatien. Was sie erzählen, weckt doch wieder unser Interesse. Vielleicht beim nächsten Mal. – Oder Übernächsten….

 

Fazit. Der Urlaub war schön, aber auch nicht ganz billig. Damit sind die Fahrkosten gemeint. Der Diesel lag in Italien bei 1,70 Euro, wir haben bei der gesamten Fahrt 489 Euro vertankt. Je weiter man nach Süden fährt, desto eher muss man halt in Italien nachtanken und wieder eine Maut bezahlen. Und auch in punkto Komfort gibt es ein Nord-Süd Gefälle. Die Urlaubsorte sind jetzt zwar nicht überfüllt, aber die Strände noch hochgeklappt. Und wenn hier was los ist, möchte man hier auch nicht sein, allein schon, weil es dann zu warm wird. Sicherlich erntet man oft ein „Oh“, wenn man Verwandten, Freunden und Bekannten erzählt, wo man war. Der Name „Toskana“ hat in der deutschen Sprache so ein Gewicht, das Kritik gar nicht zulässt. Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Es ist eine faszinierende Landschaft. Es gibt sagenhafte Städte, eine tolle Kultur. Das gesehen zu haben und „mitzunehmen“ zeichnet so eine Fahrt aus. Aber wie heißt es?: Auch andere Länder haben schöne Teile! Wenn man in Venetien oder auch in der Emilia Romagna mal ins Hinterland fährt, trifft man oft auf wunderschöne Landschaften, die die Toskana nicht vermissen lassen. Es gefällt uns auch sehr, wenn wir in der Umgebung ein vielfältiges „Angebot“ haben: Das Womo am Platz, die Liege am Strand, die Burg am Berg, die Kirche am See, den Wein am Hang, den Markt am Morgen, die Geschäfte zentral, die Städte mal bunt, Kultur mit dabei, die Sonne recht oft, die Fahrt nicht zu weit, den Kaffee recht stark… und schön wenn noch mehr! Das Alles machen zu können, aber nicht zu müssen, gehört für uns zum Urlaub. Wahrscheinlich zieht uns deshalb eine Stadt so magisch an, dessen Name vom lateinischen Wort „Laceses“ stammt – „Ortschaft am See“.