Italien 02.09. bis 20.09.17 

Für den nächsten Tag hat Ana sich einen Termin beim Friseur geholt. Macht sie fast immer, wenn wir hier sind. "Messerschnitt", versteht sich! Besser als alle Friseure zu Hause, sagt sie. Bei mir lohnen sich solche präzisen Handwerkskünste nicht und deshalb ist sie mit dem Roller alleine los und ich bin auf dem SP geblieben. Es wird langsam voller. Wenn jeder Platz besetzt ist, merkt man halt doch den Unterschied zum CP.

Daneben, am Strand, wiederum gibt es den "Open-air-Nachtclub" "Beky Bay". Die, meist am Wochenende, wiederkehrende Geräuschkulisse hört man auch im Womo. Wir empfinden es als nicht so schlimm...und...Italien ist halt ein bisschen lauter. 

Am 10.09. wollen wir an den Gardasee. Aber schon an eine Stelle, an der wir noch nicht waren. Ziel ist Toscolano. Es ist auch ganz gut, dass wir fahren. Erstens, regnet es wirklich richtig und da Wochenende ist, ist es auch ziemlich voll geworden. Bezahlt haben wir auf dem "Parking Adriatico" übrigens 56 Euro, also 4 mal 14, keine Kurtaxe.

Den Namen "Toscolano" haben wir häufig bei Immobilienangeboten wahrgenommen. Es liegt für uns auf der "anderen" Seite des Sees und wir sind dort, sozusagen, nie vorbeigekommen. Das soll sich ändern und so fahren wir die gut 320 Km hoch. Auch mal schön diese Seite anzuschauen und besonders ab Salo sieht man die gediegenen Villen und Anlagen und "fühlt" den "alten Adel". Alles ist halt sehr gepflegt, parkähnlich halt. 

Das mit der Bar ist kein Problem. 20 m von uns entfernt öffnet am Nachmittag eine kleine Strandbar. Wir nehmen einen Drink und schauen aus dem Liegestuhl auf den See. Toll! Noch toller wäre es ohne Wolken!

Am nächsten Tag schauen wir uns die Gegend an. Eine super ausgebaute Promenade, die zum wandern einlädt schlängelt sich bis zum Zentrum von Maderno. Das ist allerdings etwas übertrieben. So eine richtigen Ortskern gibt es hier eigentlich nicht. Hier legt aber die Fähre, zur anderen Seite, nach "Torri del Benaco" ab. Auch Wohnmobile nutzen diese Überfahrt. Wir laufen zurück. Auf dem Weg braucht man wenigstens nicht verdursten, da unser kleines Strandlokal hier nicht das Einzige ist. Wir kehren auch hier und dort mal ein um Cappuccino, Aperol, Bier und Grappa zu genießen. Natürlich nur zu "Testzwecken"! Okay der Strand besteht nur aus Kieselsteinen, aber trotzdem kann man sich mit einer eigenen Liege oder einem Stuhl einen schönen Platz suchen. Machen wir meist nicht, weil uns die etwas windgeschützten, teils beheizten Bars, bei diesem Klima, sehr gut gefallen. Bewölkt, Windig, 15 Grad. Ja, das Wetter ist auch nicht mehr das, was es mal war. Und nicht nur das Wetter! Als wir uns den benachbarten Campingplatz "Promontorio", der uns gar nicht mal schlecht gefällt, anschauen, kommen wir mit einem Schweizer Ehepaar ins Gespräch. Sie kennen alles hier schon lange und erzählen wie schön es hier einmal war. Auch berichten sie von EU-Fördergeldern für die Promenade und das früher die Stellplätze bis zum Wasser gingen und das dort nicht eine Enklave von Strandhäusern stand. "Ja, so ist das mit dem Geld, sieht alles ganz schön aus, aber haben wir, also Du und Ich, wirklich was davon?" Letztendlich können wir eh nix machen und lassen und den Spaß lassen wir uns schon gar nicht nehmen! 

Ach ja: Gestern Morgen hörte ich eine etwas lautere Unterhaltung zwischen meinem direkten Nachbarn und dem Pächter der Strandbar. In dieser Nacht haben sie ein volles Fass aus dem Unterstand entwendet. Und mein Nachbar erzählte, dass sie ihm den Tag davor das eBike geklaut haben....

Ja was soll man sagen...Gut und Böse liegen oft beieinander. Lasst Euch nicht unterkriegen und passt schön auf!